Empirische Bestandsaufnahme: Stadtteilkultur zukunftsgerecht gestalten
Projektbeschreibung
Thema
Die Stadt München zeichnet sich durch eine weitgehende Regionalisierung der sozialen und kulturellen Angebote aus. Damit werden eine gute Erreichbarkeit der Angebote und eine größtmögliche Teilhabe aller Bürger*innen angestrebt. Für die kulturellen Angebote in den Stadtteilen sind aktuell 33 Stadtteilkulturzentren zuständig.
Entwickelt hat sich die Stadtteilkultur Bottom-Up, in dem seit den 1970er und 1980er Jahren in verschiedenen Stadtteilen Bürgerinitiativen bzw. Vereine entstanden sind, die kulturelle Angebote für die lokale Bevölkerung entwickelt, organisiert und umgesetzt haben. So wurden auch lokale Künstler*innen gefördert und in den Blick genommen. Die quartiersbezogenen Programme wurden in unterschiedlichen Rechtsformen und mit unterschiedlichen inhaltlichen Zielen und Schwerpunktsetzungen angeboten. Entstanden ist so ein vielfältiges Angebot, das von etablierten Kulturbürgerhäusern bis zu kleinen Initiativen reicht. Die jeweiligen Träger(vereine) sind in ihrer inhaltlichen Ausgestaltung der Programme unabhängig und werden vom Kulturreferat der Stadt München finanziell und administrativ unterstützt.
Die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse (sozio-demografischer Wandel, technologischer Wandel, sozioökonomischer Wandel, sozial-ökologischer Wandel, kultureller Wandel und Zunahme von Wissen und Information) sowie die Folgen der Pandemie stellen die Stadtteilkulturzentren gegenwärtig vor große Herausforderungen. Daraus ergibt sich für das Kulturreferat die Notwendigkeit einer Weichenstellung, um die Stadtteilkultur gemeinsam mit den lokalen Akteur*innen zukunftsfähig gestalten zu können. Grundlage dafür soll eine empirische Bestandsaufnahme des aktuellen Standes sein.
Vorgehen
Durchgeführt wird eine Onlinebefragung bei Geschäftsleitungen und Vorstandsmitgliedern der Stadtteilkulturzentren mit dem Ziel, Basisdaten für die einzelnen Zentren zusammenzutragen und die Einschätzung der Leitungspersonen über die aktuelle Situation und die künftigen Herausforderungen zu erheben. Diese Onlinebefragung wird ergänzt durch qualitative Interviews mit ausgewählten Akteur*innen der Stadtteilkultur. Mit diesen Interviews verbunden sind Netzwerkanalysen, die Auskunft über die Vernetzung im Stadtteil und darüber hinaus geben. Einen dritten Baustein stellen Fokusgruppeninterviews mit Nutzer*innen und Nichtnutzer*innen dar. Diese Fokusgruppen werden exemplarisch in zwei Stadtteilen durchgeführt. Flankiert wird die Studie durch mehrere Workshops, die zum einen Zwischenergebnisse mit den Akteur*innen vor Ort reflektieren, zum anderen die nächsten empirischen Schritte vorbereiten.
Eckdaten
Arbeitsschwerpunkt
Laufzeit
Oktober 2023 – Juli 2025
Auftraggeberin
Kulturreferat der Landeshauptstadt München